Entwicklung Chorb - Teilgebiet B Rheinau

  • Bauherrschaft: Stiftung Fintan, Rheinau
  • Leistungsphasen: Studienauftrag 2017
  • Architekten: Architekturbüro Patrick Thurston
  • Holzbauingenieur: Indermühle Holzbauingenieure
  • Haustechnik: Waldhauser + Hermann AG

Das «Areal Chorb», ein Teilbereich der historischen Klosteranlage Rheinau, ist zu wesentlichen Teilen der Stiftung Fintan verpachtet und soll in Zukunft stärker zu einem lebendigen Quartier, in dem Wohnen, Lernen und Arbeiten neben- und miteinander stattfinden kann, entwickelt werden.

Die städtebauliche Konzeption des Beitrages sucht die Unterordnung, damit die Einordnung im historischen und landschaftlichen Kontext gelingt. Sie will ein Gleichgewicht und eine Durchmischung der Volumen. Die innere Enge bildet den Zusammenhalt und schafft gleichzeitig die Qualität der Räume zwischen den Baukörpern.
Auf beiden Seiten des Weilers Chorb bilden die Bauten eine Art Pforte. Der Strassenbelag wechselt vom Asphalt auf grossformatige, an Ort gegossene Betonplatten. Die Fugen verlaufen quer zur Fahrtrichtung und bewirken ein Verlangsamen der Fahrtgeschwindigkeit. Die grobe Körnung der Steine im Beton ist sichtbar. Der Belag lässt einen schmalen Streifen zu den Bauten frei. In der Spalte wachsen Malven, Wegwarten, usw. Der Strassenraum weitet sich allmählich, da auf beiden Seiten Kiesstreifen mit Ruderalflora die zentrale Hauptachse begleiten. Die Strassenfront des Autosilos, aber auch die Giebelfassaden der Wohnbauten können begrünt sein.
Der grossformatige Betonbelag eignet sich für das Manövrieren der schweren Lastwagen. Zwischen den Gewerbebauten kommt dieser Belag in unterschiedlicher Körnung und mit verschieden breiten Fugen zur Anwendung.
Je mehr man sich von der Hauptachse in die Nebengassen und zur offen Landschaft hin begibt, umso natürlicher werden die Beläge. Vor dem SATIVA Bürogebäude zum Beispiel befindet sich der Hofbrunnen auf dem gepflasterten Platz. Gepflastert sind auch die Zugänge der Wohnbauten. Der Wohnhof ist chaussiert und extensiv begrünt.
Die Gassen bieten wenig Raum. Die Enge ist bewusst gewählt. Kübelpflanzen und Bistrotischlein finden aber auch hier ein Plätzchen. Der Wohnhof dagegen schafft Raum und Ausblick zum Rhein. Überall soll Betriebsamkeit sein. Es gibt keine nicht genutzten Bereiche mit „Bodendeckern“, alles wird vom Leben des FINTAN-Weilers bestimmt.