Quartierhaus Würzenbach, Luzern

Ein Garten, drei Nutzungen

Zwei Jahre sind vergangen, seit die Stimmberechtigten deutlich Ja sagten zur Überführung eines fast 2000 Quadratmeter grossen Grundstücks der Reformierten Kirche Luzern im Herzen des Würzenbach-Quartiers von der Zone für öffentliche Zwecke in eine Wohnzone. Die Reformierten wollen ihr Kirchgemeindehaus durch Alterswohnungen und Räume für öffentliche Nutzungen ersetzen.

Vorgesehen ist ein siebenstöckiges, turmartiges Quartierhaus an der Kreuzung Würzenbachstrasse und Würzenbachmatte. Durch die mehrfach abgewinkelte, mit Vor- und Rücksprüngen sowie Fotovoltaikpaneelen versehene Fassade wirkt der nachhaltige Holz/Beton-Hybridbau trotz seiner Grösse nicht massig. In den unteren beiden Etagen ist Platz reserviert für die Quartierarbeit, die Nachbarschaftshilfe Vicino, eine Kindertagesstätte, Räume für die reformierte und katholische Kirchgemeinde sowie einen zweistöckigen Mehrzwecksaal.
Durch die innere Topographie der Räume und die visuellen Bezüge in den Freiraum wird ein Dialog zwischen Innen und Aussen geschaffen.

Von der Würzenbachstrasse her präsentiert sich der Neubau von seiner städtischen, öffentlichen Seite. Ein Platz mit einem Baum empfängt die Besucher des Kirchenzentrums. Auf der Gartenseite bietet eine Abfolge von Terrassen mit Sitzmauern einen lauschigen Aussenraum. Eine Treppe verbindet den Gartenteil mit dem der Kindertagesstätte.
Die Wohnungen und die Kita erreicht man von der Würzenbachmatte her. Für die Kindertagesstätte steht ein grosser Garten mit viel schattenspendenden Bäumen, Sitz- und Spielmöglichkeiten zur Verfügung. Die Topografie und der üppige Baumbestand bieten ideale Gegebenheiten.
Den Bewohnern wird ein separater Gartenteil mit einer Pergola und eigenen Spielmöglichkeiten geboten, der je nach Wunsch abgetrennt oder geöffnet werden kann. Alle Erdgeschossnutzungen haben einen eigenen, klar zugewiesenen Freiraum, der zur alleinigen oder zusammen mit der anderen Nutzung offensteht - aus drei Gärten wird einer.
Bäume bieten im Sommer Schatten und kühle Orte an. Sie greifen die bestehende Vegetation des Würzenbachs auf. Sensible Stellen werden mit Wildhecken vor fremden Blicken abgeschirmt.