Ambassade, Algier

  • Bauherrschaft: Bundesamt für Bauten und Logistik BBL, Bern
  • Leistungsphasen: Entwurf bis Bauleitung
  • Architekten: Lütjens Padmanabhan Architekt*innen, Zürich
  • Fotograf: Philip Heckhausen
  • Ausstattung: Jürg Boner

Zwei Häuser – ein Garten

In einem alten Villengarten mit ursprünglichem Baumbestand wurde vor circa 10 Jahren die Kanzlei an der Stelle des ehemaligen Tennisplatzes gebaut. Durch den Neubau der Residenz konnte der Garten reorganisiert werden.
Der Garten wird durch eine hohe, glatte und weissgetünchte Mauer umfasst, welche die wertvolle Intimität schafft. Innen strukturieren kleine Gartenmauern aus rohem Naturstein die Gartenanlage - alles ist überschaubar.
Mit einem Fahrzeug passiert man das Tor im Norden, folgt weiter der Strasse, welche den Garten quert, bis zum Parkplatz der Kanzlei. Eine mögliche Ausfahrt erfolgt über das neue Tor im Süden. Einmal in dem Garten angelangt, bewegt man sich zu Fuss. Die Durchwegung wurde gezielt überarbeitet. Die Fusswege und Plätze auf Gartenebene sind alle ausschliesslich aus dem lokalen «Pierre bleue» d’Algier realisiert, einem Material, das seit der Entstehung des Gartens vorhanden ist.
Erhellt wird der Garten durch von Jörg Boner konzipierte Leuchten. Diese reagieren auf die jeweiligen Gegebenheiten und verzichten bewusst auf direktes Anleuchten der Bäume.

Die Vegetation ist die heimliche Königin des Ortes. Der Gründer des Gartens war der Direktor des «Jardin d’essai», dem grossen Botanischen Garten in der Stadt. Aus dieser Quelle stammt wahrscheinlich diese grosse Vielfalt an Baum- und Palmenarten, welche heute die Qualität des Gartens ausmacht. Die schattenspendenden Bäume schaffen im Raum einen kräftigen Kontrast zu den zwei Bauten. Einige Bereiche wurden mit Bäumen ergänzt, insbesondere der Zitrusgarten, in dem auch Persimmon und Granatäpfel gepflanzt wurden und ein Jacaranda-Hain, als Filter zur Kanzlei. Auf dem Dach wachsen vorwiegend Sukkulenten, die der Hitze gewachsen sind. Im Gegensatz dazu wächst im Innenhof eine üppige, halbschattenliebende Vegetation.
Das Zusammenspiel und die fliessenden Übergänge von innen und aussen sind bei
der Konzeption der Residenz exemplarisch geglückt.